+++ 15:49 Russisches Außenministerium kommentiert Austausch mit taktlosem Witz +++ (2024)

Die Reaktion der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf den Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen ist an Zynismus und Taktlosigkeit kaum zu überbieten. Sie postete auf Telegram ein Foto, auf dem zu sehen ist, wie US-Präsident Joe Biden jemandem seine Hand zur Begrüßung gibt. Unter dem Bild heißt es: "Biden empfängt Alexej Nawalny, den er bei den Vietnamesen gegen Senator (John) McCain ausgetauscht hat". Russische Regierung macht sich immer wieder über Bidens hohen Alter und seine Versprecher lustig. Der russische Oppositionsführer Nawalny starb am 16. Februar in einem Straflager, sein Team geht davon aus, dass er im Auftrag des Kremls getötet wurde. Das Weiße Haus hatte gestern bestätigt, dass Washington im Rahmen des Gefangenenaustauschs auch Nawalny freibekommen wollte. John McCain verbrachte während des Vietnamkriegs 1967 - 1973 mehr als fünf Jahre in Gefangenschaft. Er starb im August 2018.

Politik 01.08.24

Weißes Haus bestätigt Kreml-Kritiker Wolkow: Das war der "Nawalny-Austausch"

+++ 15:13 Ungarn lockert Visa-Regeln für Russen – EU sieht "mögliche Sicherheitsbedrohung" +++
Die Lockerung von Visa-Regeln für Russen und Belarussen in Ungarn ist nach Einschätzung von EU-Innenkommissarin Ylva Johansson eine "mögliche Sicherheitsbedrohung" für die Union. Sie habe einen Brief mit Fragen an die Regierung in Budapest geschickt, erklärt Johansson X. "In Anbetracht der möglichen Sicherheitsbedrohung für den Schengen-Raum durch diese einseitigen Maßnahmen" fordert Johansson Budapest auf, bis Mitte August eine Reihe von Fragen zu beantworten. "Potenziellen russischen Spionen und Saboteuren leichten Zugang zur EU zu gewähren, würde die Sicherheit von uns allen untergraben." Die erleichterten Visa-Verfahren für russische und belarussische Staatsbürger in Ungarn könne zu einer "faktischen Umgehung der von der EU verhängten Einschränkungen führen", erklärt die Innenkommissarin. Ungarns Regierungschef Viktor Orban hatte Anfang Juli ein Dekret unterzeichnet, mit dem das Schnellverfahren für die Erteilung von Visa in Ungarn wieder auf Russland und Belarus sowie sechs weitere Staaten ausgeweitet wurde. Staatsbürger dieser Länder können nun sogenannte nationale Karten beantragen, um in Ungarn arbeiten zu können.

+++ 14:37 Polnische Regierung nach Gefangenenaustausch in der Kritik +++
Die polnische Regierung steht nach ihrer Beteiligung am Gefangenenaustausch mit Russland in der Kritik, da ein in Belarus verhafteter polnischsprachiger Journalist dabei nicht freigelassen wurde. Der frühere polnische Innenminister Mariusz Kaminski von der rechtsnationalen Partei PiS wirft dem Kabinett von Ministerpräsident Donald Tusk auf X vor, er habe zwar einen der Spionage für Russland beschuldigten russisch-spanischen Journalisten freigelassen - dafür aber "nichts bekommen". Der 2021 in Belarus festgenommene und 2023 verurteilte Journalist Andrzej Poczobut wurde nicht freigelassen. Polen hatte aber im Rahmen des Austauschs Pawel Rubzow, der sich in Europa unter dem Namen Pablo González als spanischer Journalist ausgegeben hat, aus der Haft entlassen, der seit Februar 2022 wegen mutmaßlicher Spionage für Russland in einem polnischen Gefängnis gesessen hatte.

+++ 13:56 Zivilisten bei mehreren Angriffen getötet oder verletzt +++
In mehreren ukrainischen Städten gibt es nach Angaben der Behörden Tote und Verletzte durch russische Angriffe. Eine Frau sei durch einen Angriff auf die Stadt Kupjansk gestorben und eine weitere Zivilistin sei verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, schreibt der Gouverneur der Region Charkiw. Demnach wurde in der Stadt Derhatschi zudem ein mit Bauarbeitern besetzter Bus von einer Drohne angegriffen. Sieben Verletzte werden dort gemeldet. In Cherson wurden Passanten auf der Straße von einer Drohne angegriffen, die einen Sprengsatz abwarf, wie die Behörden mitteilen. Demnach wurde ein 54-Jähriger getötet und eine 75-Jährige verletzt.

+++ 13:34 ISW: Russen rücken im Osten langsam, aber stetig vor +++
In der ostukrainischen Region Donezk machen die russischen Streitkräfte anscheinend Fortschritte. Westlich von Awdijiwka rückten sie weiterhin langsam und stetig in Richtung Pokrowsk vor, heißt es in der Analyse der US-Denkfabrik "Institute for the Study of War". Möglich sei dies vor allem durch Personalmangel auf Seiten der ukrainischen Armee und durch das Gelände. Wenn die russischen Streitkräfte in ein Gebiet mit größeren Siedlungen vorrücken, würden sich die Vorstöße wahrscheinlich weiter verlangsamen.

+++ 13:12 Russland übergibt Ukraine 250 Soldatenleichen +++
Die Ukraine hat von Russland die Leichen von 250 ihrer Soldaten erhalten. Es seien unter anderem Überreste von Gefallenen aus dem Donezker Gebiet bei Bachmut, Marjinka und Awdijiwka, aber auch aus der Hafenstadt Mariupol übergeben worden, teilt der Koordinierungsstab für Kriegsgefangenenbelange bei Telegram mit. Die Übergabe sei unter Vermittlung von internationalen Organisationen umgesetzt worden. Bilder zeigen Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes. Die Toten sollen identifiziert und den Angehörigen zur Beerdigung übergeben werden.

+++ 12:48 CDU-Außenpolitiker Hardt: Alle Deutschen in Russland oder Belarus könnten Opfer werden +++
Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt sieht die Freilassung des sogenannten Tiergarten-Mörders im Zuge des Gefangenenaustauschs zwiespältig. Er fürchte, "der Propagandaeffekt für Putin ist enorm", sagt Hardt im ARD-"Morgenmagazin. Der russische Präsident könnte nun jedem gedungenen Mörder praktisch sagen: "Ihr seht, ich hole euch raus". Die Politik müsse sich "darüber klar sein, dass wir damit auf eine schiefe Bahn gekommen sind", meint Hardt. Alle Deutschen, die sich jetzt in Russland oder Belarus aufhielten, müssten gewarnt werden, dass sie Opfer werden könnten und "wir müssen diejenigen, die bei uns sind, schützen". Zugleich begrüßt er die Freilassung der 16 in Russland und Belarus inhaftierten Menschen.

03:57 min

Politik 02.08.24

Karasek zu Gefangenenaustausch "Jedem ist stark davon abzuraten, nach Russland einzureisen"

+++ 12:13 Kreml bestätigt, der Tiergarten-Mörder ist russischer Geheimagent +++
Bei dem von Deutschland im Zuge des Gefangenenaustauschs freigelassenen Wadim Krasikow handelt es sich nach Angaben des Kreml um einen Agenten des russischen Geheimdienstes FSB. "Krasikow ist ein Mitglied des FSB", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Krasikow, der 2021 in Berlin wegen Mordes verurteilt und zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, habe einer Eliteeinheit des Geheimdienstes angehört.

Politik 02.08.24

Alte Bekannte aus den 90ern Warum ist Putin der Mörder Krasikow so wichtig?

+++ 11:55 Sicherheitsexperte Umbach: Austausch stärkt Putins Bild vom schwachen Westen +++
Der Gefangenenaustausch stärkt Putin in seinem Kurs gegenüber dem Westen, sagt Sicherheitsexperte Frank Umbach. Russland habe in dem Deal die Oberhand und lasse den Westen schwach aussehen. Für Russlands Präsidenten ist die Angelegenheit ein Gewinn in mehrfacher Hinsicht, wie der Experte erklärt.

02:59 min

Politik 02.08.24

"Massiv Druck auf Berlin aufgebaut" Umbach: Austausch stärkt Putins Bild vom schwachen Westen

+++ 11:22 Gershkovich schlägt Putin Interview vor +++
Der freigekommene US-Journalist Gershkovich hat den russischen Präsidenten Putin einem Bericht zufolge kurz vor dem Gefangenenaustausch um ein Interview gebeten. Er habe im Gefängnis ein offizielles Gnadengesuch an Putin ausfüllen müssen, meldet das "Wall Street Journal", für das Gershkovich arbeitet. Das Formular habe auch ein leeres Feld für eigene Bemerkungen enthalten. Dieses habe Gershkovich nicht wie erwartet leer gelassen, sondern "in dem förmlichen Hochrussisch, das er sich in 16 Monaten Haft angeeignet hatte" ausgefüllt. In der letzten Zeile habe er Putin einen Vorschlag gemacht: Wäre er nach seiner Freilassung bereit, sich für ein Interview zusammenzusetzen? Über eine Antwort des russischen Präsidenten ist nichts bekannt. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 11:00 Zahl russischer Vertragssoldaten könnte übertrieben sein +++
Mit Geldprämien versucht Russland Freiwillige für den Krieg gegen die Ukraine zu gewinnen. Die Zahl der neuen Rekruten könnte jedoch deutlich niedriger sein, als vom russischen Verteidigungsministerium behauptet, schreibt das unabhängige russischsprachige Onlinemedium "Important Stories" mit Sitz in Riga. Laut einer gemeinsamen Analyse von "Important Stories" und dem "Conflict Intelligence Team", das auf Open-Source-Informationen spezialisiert ist, erhielten zwischen Herbst 2022 und April 2024 etwa 426.000 Tausend Russen eine Pauschalzahlung für den Vertragsabschluss. Dies gehe aus Daten zum Bundeshaushalt hervor. Das Ministerium habe bis zum gleichen Zeitpunkt hingegen von 640.000 Vertragssoldaten gesprochen.

+++ 10:30 Baerbock sieht in Austausch von Tiergarten-Mörder Dilemma +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist erleichtert über die Freilassung von in Russland und Belarus Inhaftierten. Im Bayerischen Rundfunk räumt sie aber ein, dass der Austausch ein "hochsensibles Dilemma" sei, da Deutschland auch einen "Auftragsmörder" aus Russland habe freilassen müssen. Die Entscheidung zu dem Austausch habe "sich niemand in der Bundesregierung leicht gemacht". Sie führe aber "zu recht auch zu viel, viel Gesprächsbedarf", so die Ministerin.

Politik 02.08.24

Presse zum Gefangenenaustausch Lässt sich der Westen von Putin erpressen?

+++ 10:04 Jäger: "Sind zurück in einer Zeit, in der Russland Geiseln hält" +++
Im größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg tauscht Moskau einen verurteilten Mörder frei. Kritiker sehen in dem Deal eine Motivation für den Kreml, weitere willkürliche Verhaftungen vorzunehmen. Das müsse der Westen in Kauf nehmen, sagt Politikwissenschaftler Thomas Jäger.

04:40 min

Politik 02.08.24

"Russland hält Geiseln" Jäger: Putin hat sich durchgesetzt

+++ 09:36 Deal löst bei Röttgen gemischte Gefühle aus: Gewaltiger Verzicht für Rechtsstaat +++
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen betrachtet den Deal zwischen Russland und dem Westen mit gemischten Gefühlen. "Im Ergebnis unterstütze ich die Entscheidung." Im Deutschlandfunk sagt Röttgen: "Das ist schon ein gewaltiger Verzicht, den der deutsche Staat, der Rechtsstaat, hier akzeptiert für ein höheres Gut, das der Menschlichkeit, der Freiheit, der Gesundheit, der Befreiung von Foltern für 16 Menschen, also es ist ein Geben und Nehmen." Er verstehe jeden, der sich damit sehr schwergetan habe. Damit bezieht er sich auf den Austausch des Tiergarten-Mörders Wadim Krasikow.

+++ 09:00 Munz bewertet Gefangenenaustausch: "Alle haben gesehen: Deutschland ist erpressbar" +++
ntv-Russlandkorrespondent Rainer Munz sieht von dem Gefangenenaustausch zwischen Moskau und Berlin ein fatales Zeichen für im Ausland lebende Deutsche ausgehen. Der Kreml erhöhe so auch den Druck auf Oppositionelle im In- und Ausland.

01:43 min

Politik 02.08.24

Munz bewertet Gefangenenaustausch "Alle haben gesehen: Deutschland ist erpressbar"

+++ 08:33 Biden lobt "unglaublichen" Scholz +++
Der Gefangenenaustausch ist nach Angaben von US-Präsident Biden ein "harter Brocken" für die Verbündeten der USA gewesen. Besonders Deutschland und Slowenien hätten Entscheidungen treffen müssen, die "gegen ihre unmittelbaren Interessen waren", sagt Biden. Besonders Bundeskanzler Scholz sei "unglaublich" gewesen. Eine Maschine mit freigelassenen US-Amerikanern war in der Nacht (Ortszeit) in den Vereinigten Staaten gelandet. Weitere 13 Personen landeten in der Nacht in Köln, darunter mehrere Deutsche. Im Gegenzug für die Freilassung politischer Gefangener und Kremlkritiker ließen Deutschland, die USA und Partnerländer einen verurteilten Mörder und unter Spionageverdacht stehende Häftlinge aus Russland gehen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Politik 01.08.24

Scholz begrüßt Ex-Gefangene Freigelassene aus Russland landen in Köln

+++ 08:04 US-Analyst glaubt, Putin hat bekommen, was er wollte +++
Mit Blick auf den Gefangenenaustausch habe der russische Präsident Wladimir Putin das bekommen, was er wollte, glaubt Analyst Tom Nichols. Der US-Politikwissenschaftler sagt bei CNN, der Kreml habe eine deutliche Warnung an die Menschen im Westen ausgesandt, dass diejenigen, die einen Fuß nach Russland setzen, das nächste Verhandlungsobjekt für ein anderes Geschäft werden könnten. Putins Regierung nehme "Menschen und legt sie auf eine Waage wie Fleischstücke, bis sie die Art von Deal bekommen, die sie wollen". Seinen Unterstützern habe Putin die Botschaft senden wollen, dass er sie retten würde, wenn sie gefasst würden und dass sie für ihn wertvoll seien, glaubt Russland-Experte Nichols.

02:22 min

Politik 02.08.24

Freigelassene kehren heim Putin umarmt demonstrativ befreiten Tiergarten-Mörder

+++ 07:26 Raketen-Stationierung kann ohne Bundestags-Entscheid erfolgen +++
Vor allem aus der SPD gibt es Kritik daran, dass die geplante Verlegung weitreichender US-Waffen nach Deutschland ohne den Bundestag beschlossen und angekündigt wurde. Doch erforderlich ist das nicht. Zu diesem Schluss kommt der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages. Die geplante Stationierung dürfte sich "im Rahmen des NATO-Bündnissystems abspielen", heißt es in einer aktuellen Kurzinformation. Die Rechtsgrundlagen dürften demnach unter anderem der NATO-Vertrag sowie der Aufenthaltsvertrag sein, der die Rechtsstellung ausländischer Streitkräfte in Deutschland regelt. Im Juli hatten die US-Regierung und die Bundesregierung bekanntgegeben, dass die USA von 2026 an in Deutschland wieder Waffensysteme stationieren wollen, die weit bis nach Russland reichen. Kanzler Olaf Scholz wies Befürchtungen zurück, dies könnte zu einer Eskalation mit Russland führen. Innerhalb der SPD und auch im Bundestag müsse über eine solche Entscheidung gesprochen werden, sagte jedoch der frühere SPD-Vorsitzende, Norbert Walter-Borjans. Auch Unionsfraktionsvize Johann Wadephul forderte eine Debatte dazu im Bundestag.

Politik 31.07.24

Ricarda Lang im Frühstart "Scholz hätte Raketen-Entscheidung transparent kommunizieren müssen"

+++ 06:36 Biden sichtlich gerührt: "Es ist ein wunderbares Gefühl" +++
Der US-Präsident zeigt sich nach der Ankunft freigelassener Gefangener aus Russland in ihrer Heimat sichtlich gerührt. "Es ist ein wunderbares Gefühl", sagt er nach der Begrüßung seiner Landsleute auf US-Boden. "Ich war absolut überzeugt, dass wir das schaffen können." Seine Stellvertreterin Kamala Harris erklärt, "es ist ein unglaublicher Tag" – das könne man an den Freudentränen der Familienangehörigen sehen. Der Gefangenenaustausch sei ein "außerordentlicher Beweis dafür, wie wichtig es ist, einen Präsidenten zu haben, der die Macht der Diplomatie versteht".

+++ 06:00 Harris lobt Mut freigelassener Amerikaner +++
US-Vizepräsidentin Kamala Harris lobt die Courage der im Rahmen des Gefangenenaustauschs aus russischer Haft freigekommenen Amerikaner. Paul Whelan, Alsu Kurmasheva, Evan Gershkovich und der US-Greencard-Inhaber Wladimir Kara-Murza hätten "unglaublichen Mut" bewiesen, nachdem sie unrechtmäßig in Russland inhaftiert worden seien.

+++ 05:55 Biden, Harris und Familien empfangen freigelassene Amerikaner +++
Drei im Rahmen des Gefangenenaustauschs freigelassene Amerikaner sind nach ihrer Landung auf einem Luftwaffenstützpunkt in den USA von ihren Familien, Präsident Joe Biden und seiner Stellvertreterin Kamala Harris empfangen worden. Der Journalist Evan Gershkovich, seine Kollegin Alsu Kurmasheva und der ehemalige US-Soldat Paul Whelan hatten Jahre in russischer Gefangenschaft verbracht. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 05:50 Drei freigelassene Amerikaner in den USA gelandet +++
Drei im Rahmen des Gefangenenaustauschs zwischen Russland, Belarus und mehreren westlichen Ländern freigelassene Amerikaner sind offenbar in den USA angekommen. Das Flugzeug, von dem vermutet wird, dass es den Journalisten Evan Gershkovich, seine Kollegin Alsu Kurmasheva und den ehemaligen US-Soldaten Paul Whelan transportierte, landete in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) auf einem US-Luftwaffenstützpunkt. Die Maschine aus Ankara erreichte den Militärflughafen Joint Base Andrews unweit der US-Hauptstadt Washington am späten Donnerstagabend (Ortszeit) nach mehr als neun Stunden Flug, wie US-Medien berichteten.

+++ 04:41 US-Berater: Gefangenen-Deal hat keinen Einfluss auf Ukraine-Krieg +++
Der großangelegte Gefangenenaustausch zwischen Russland und mehreren westlichen Ländern hat nach Einschätzung des US-Sicherheitsberaters Jake Sullivan keinen Einfluss auf die Situation in der Ukraine. Er sehe keinen Zusammenhang zwischen den Verhandlungen über die Inhaftierten und möglichen diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Krieges in dem von Russland angegriffenen Land. "Aus unserer Sicht laufen diese in getrennten Bahnen", sagt Sullivan in Washington auf Nachfrage eines Journalisten, ob die erfolgreichen Verhandlungen auch Gespräche über die Kriegssituation mit den Ukrainern befördern könnten.

Politik 02.08.24

Gefangenenaustausch mit Russland "Ein Deal mit dem Teufel"

+++ 03:05 Russischer Gouverneur: Drohnensplitter schlugen auf Krim ein +++
Der von Russland ernannte Gouverneur der besetzten Krim, Michail Raswochaew, teilt mit, dass Fragmente von mindestens vier Drohnen am frühen Freitagmorgen Bereiche des Hafens von Sewastopol getroffen haben. Die Drohnen seien zuvor von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden. Raswochaew schreibt auf der Plattform Telegram, es seien keine Verletzten zu verzeichnen. "Die abgeschossenen Ziele waren nach unseren Informationen mit zerstörerischen Metallelementen ausgestattet", so der Gouverneur.

+++ 01:45 Youtube funktioniert in Russland nur noch eingeschränkt +++
In Russland mehren sich Beschwerden darüber, dass die Videoplattform Youtube nur noch eingeschränkt funktioniert. Mehrere Medien berichteten von Ausfällen und beriefen sich auf den Dienst "Sboj.RF", der Meldungen über Störungen auf Websites erfasst. Demnach wurden vor allem in Moskau und St. Petersburg Beschwerden gemeldet, doch auch aus anderen Teilen des Landes. Große soziale Netzwerke wie X und Facebook hatte Russland bereits blockiert, sie sind nur über geschützte Verbindungen (VPN) noch zu nutzen.

+++ 00:32 Scholz: Ausgetauschte Gefangene wohlbehalten angekommen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat einen Großteil der bei einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen freigekommenen deutschen und russischen Staatsbürger auf dem Flughaben Köln-Bonn begrüßt. "Alle sind wohlbehalten hier angekommen", sagte der SPD-Politiker kurz nach Mitternacht auf dem Flughafen. Er habe sich mit den Angekommenen ausführlich unterhalten. "Das war sehr bewegend", sagte Scholz. "Viele haben nicht damit gerechnet, dass das jetzt passiert." Viele hätten um ihre Gesundheit und auch ihr Leben gefürchtet. Aus Ankara kommend, waren am späten Abend zwei Flugzeuge in Köln-Bonn gelandet. An Bord sollte etwa ein Dutzend der insgesamt 16 in Russland und Belarus Freigelassenen gewesen sein.

+++ 23:59 Kreml-Sprecher: Putin täglich mit Krieg in der Ukraine befasst +++
Kremlchef Wladimir Putin verbringt viele Stunden täglich im Kontakt mit seinen Militärs zum Verlauf des Kriegs in der Ukraine. "Das ist eine Arbeit, die man nicht jeden Tag vor der Kamera sieht, eine Arbeit, über die man nicht in den Zeitungen liest", sagte sein Sprecher Dmitri Peskow in einem Radiointerview, aus dem die Staatsagentur Tass zitierte. Putin kümmert sich demnach jeden Tag in der Woche um den Verlauf der Spezialoperation, wie der Angriffskrieg gegen die Ukraine im Sprachgebrauch des Kreml genannt wird. Zudem telefoniere Putin häufig mit Frontkommandeuren und einfachen Soldaten an der Front. Dies sei "eine ständige Praxis".

+++ 23:38 Freigelassene deutsche Gefangene landen in Köln +++
Nach dem Gefangenenaustausch zwischen Russland, Belarus und westlichen Ländern sind nach dpa-Informationen zwei Flugzeuge mit Freigelassenen auf dem Flughafen Köln/Bonn gelandet. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte angekündigt, sich noch am späten Abend mit den Ex-Gefangenen zu treffen. Der SPD-Politiker hatte zuvor seinen Urlaub unterbrochen und war ebenfalls am Flughafen Köln/Bonn gelandet. Unter den Freigekommenen befinden sich fünf Deutsche.

Politik 01.08.24

Scholz begrüßt Ex-Gefangene Freigelassene aus Russland landen in Köln

+++ 22:44 Bundesjustizminister über Gefangenendeal: "Im Zweifel für die Freiheit" +++
Bundesjustizminister Marco Buschmann bezeichnet die Freilassung des verurteilten russischen Mörders Wadim Krassikow aus deutscher Haft als bitteres Zugeständnis im Rahmen des Gefangenenaustausches. Dies sei geschehen, um 16 Menschen ein neues Leben in Freiheit zu ermöglichen, erklärt der FDP-Politiker. "Ihnen drohte ein ähnliches Schicksal, wie Alexej Nawalny es erlitten hat: Tod in menschenverachtender Willkürhaft." Damit bezieht sich Buschmann auf den russischen Oppositionspolitiker, der Mitte Februar in russischer Haft ums Leben kam. Als Justizminister sei für ihn das Prinzip "im Zweifel für die Freiheit" entscheidend gewesen. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 22:13 Putin empfängt freigelassene Russen persönlich +++
Wladimir Putin hat vom Westen freigelassene Russen persönlich am Moskauer Flughafen Wnukowo empfangen. Der Kremlchef Putin umarmte mindestens einen der Männer noch auf dem Rollfeld, wo die Präsidentengarde Spalier stand, wie vom Kreml veröffentlichte Fernsehbilder zeigen. Auch die russischen Geheimdienstchefs Alexander Bortnikow vom FSB und Sergej Naryschkin sowie Verteidigungsminister Andrej Beloussow gehörten zum Empfangskomitee. "Ihr seid zu Hause, Ihr seid in der Heimat", begrüßte Putin die Freigelassenen und kündigte an, dass sie für staatliche Auszeichnungen vorgeschlagen würden. Auf den Gesichtern der Freigelassenen waren Freudentränen erkennbar. Freigekommen war auch der sogenannte Tiergartenmörder Wadim K., der als Teil des Deals frühzeitig aus deutscher Haft kam.

Politik 01.08.24

Umarmung vom Präsidenten Putin empfängt freigelassene Gefangene persönlich am Flughafen

+++ 21:59 Kamala Harris ruft Nawalny-Witwe an +++
Nach dem historischen Gefangenenaustausch zwischen dem Westen und Russland hat US-Vizepräsidentin Kamala Harris die Witwe des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny angerufen. Harris habe mit Julia Nawalnaja über den Häftlingsaustausch gesprochen und der Nawalny-Witwe ihre Unterstützung ausgesprochen, teilt die Sprecherin Nawalnajas, Kira Jarmisch, auf X mit. Dabei habe Harris den Einsatz Nawalnajas und ihres im Februar in einem russischen Straflager gestorbenen Mannes für ein "demokratisches Russland" hervorgehoben, erklärt die Sprecherin. Nawalnaja bezeichnet die Freilassung russischer Oppositioneller auf X als "große Freude". Jede Befreiung eines politischen Gefangenen sei "ein riesiger Sieg und ein Grund zum Feiern". Niemand dürfe "Geisel" von Putin sein und in "Putins Gefängnissen Folterungen erleiden und sterben müssen".

+++ 21:40 Bericht: Ukraine hat F-16 bereits im Einsatz +++
Kaum in der Ukraine angekommen, soll die ukrainische Luftwaffe bereits die ersten Kampfeinsätze mit F-16-Kampfjets geflogen sein. Das berichtet der "Telegraph", der allerdings davon ausgeht, dass diese nur zur Luftverteidigung eingesetzt worden seien. Ein Vertreter der Luftwaffe habe dies nicht dementiert. Die Ukraine hüllt sich zu der Ankunft von F-16-Kampfjets bislang in Schweigen - ein übliches Vorgehen, um nicht der Gegenseite zu helfen.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

+++ 15:49 Russisches Außenministerium kommentiert Austausch mit taktlosem Witz +++ (2024)

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Name: Msgr. Refugio Daniel

Birthday: 1999-09-15

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Job: Mining Executive

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Introduction: My name is Msgr. Refugio Daniel, I am a fine, precious, encouraging, calm, glamorous, vivacious, friendly person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.